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AD LIB

PEDER K. BUGGE, DANIA BURGER, MICHIEL KEUPER, SARAH STEINER

Eingeladen von Isabel Holert und Felix Laubscher

9.-14. Dezember 2012
Eröffnung: Samstag, den 8. Dezember, 15-21 Uhr
Finissage: Freitag, den 14. Dezember, 18-21 Uhr



Die Ausstellung AD LIB versammelt vier künstlerische Positionen, die zwischen Skulptur und Fläche, Gegenwärtigkeit und Vergänglichkeit kreisen. In einem facettenreichen Austausch stellen Dania Burger, Peder K. Bugge, Michiel Keuper und Sarah Steiner die Wahrnehmung und die Grenzen künstlerischer Disziplinen auf die Probe. Er eröffnet multiple Perspektiven auf Fläche und Linie, auf innere und äußere Erscheinung: ad libitum.

In den Arbeiten von Dania Burger bleibt der performative Schaffensakt gegenwärtig: Sie lässt Bänder und Fäden verschiedener Stoffe sich zufällig anordnen und näht sie punktuell auf Karton fest. In einer fragilen Momentaufnahme wird das alltägliche Material zwischen Wandel und Beständigkeit gebannt. So entstehen skulpturale Linien, die aus der Fläche in Form einer dreidimensionalen Malerei heraustreten.

Bei Peder K. Bugge entsteht der Eindruck von Dreidimensionalität durch die Anordnung von geometrischen Farbflächen auf Sperrholzplatten, deren Struktur unter der Farbe sichtbar bleibt. Das derart von dem Material selbst ausgehende Spiel von Licht und Schatten lässt dort Räume entstehen, wo undurchdringliches Schwarz in der Komposition eine Sogwirkung entfaltet. Die sichtbaren Linien der Holzstruktur konterkariert Bugge mit der Tektonik von Farbfläche und ihrer akkuraten Begrenzung: Das lebendige Material befreit die Geometrie von ihrer reinen Funktionalität.

In Sarah Steiners Arbeiten bleibt die räumliche Tiefe für den Betrachter verschlossen. Auf zumeist monochromen Hintergründen aus Presspappe und Metall treten durch gezielte Verletzung des Ausgangsmaterials kristalline Strukturen hervor. Die Fläche selbst tritt zurück und gebiert abstrakte Strukturen, die sich in einem intuitiven Prozess aus sich selbst heraus entwickeln. Entgegen ihrer fragilen Erscheinung, wirken die sich organisch entwickelnden, geometrischen Netze fest verschlossen und unverletzlich - sie schweben zeitlos im idealen Raum und scheinen zu wachsen.

Michiel Keuper hingegen lässt in seinen Arbeiten Stoffe verschwinden, die bereits zu einer Aussage genäht waren. Auf Blättern aus Modemagazinen löscht er zumeist mit weißer Acrylfarbe die Spuren von Mode aus, indem er sie übermalt. Nackte Beine oder Arme, die aus einem diffusen weißen Feld hervorstechen, enttarnen die Traumwelt der Modeindustrie als Trugbild. Was ohne Kleidung und Make-up bleibt, ist die Ästhetik einer zu erahnenden Körperhaltung, einer Choreographie der Gliedmaßen. Michiel Keuper führt die Abbildungen zurück in die Zeitlosigkeit, wo sie vorher vergänglichen Trends ausgesetzt waren.


PEDER K. BUGGE (*1971, N) lebt in Norwegen und Berlin.
Studium der Freien Kunst an den Kunsthochschulen Bergen, Norwegen und Rotterdam, Niederlande.

DANIA BURGER (*1967, D) lebt in Norwegen und Berlin.
Studium der Freien Kunst an den Kunsthochschulen Hamburg und Bergen, Norwegen.

MICHIEL KEUPER (*1970, NL) lebt in Berlin.
Modedesign-Studium an der Akademie für Bildende Künste Arnhem, Niederlande. Seit 2009 Arbeit als bildender Künstler.

SARAH STEINER (*1979, D) lebt in Berlin.
Studium der Freien Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig.